Die Runeninschriften von Monte Sant'Angelo

Die Gemeinde Monte Sant'Angelo befindet sich im Süden Italiens im Gargano (Apulien), weitab von großen Städten und noch heute nur durch schmale, kurvige Straßen erschlossen, die sich kilometerweit durch den Wald Foresta Umbra winden. Dennoch ist sie ein interessanter Ort für Runeninteressierte - auch wenn das der christliche Name kaum vermuten lässt. Die gesamte Gemeinde ist nämlich dem Erzengel Michael geweiht.

Neben einem großen normannischen Burgkomplex, dessen Baubeginn in die erste Hälfte des 9. Jahrhunderts zurückreicht, zieht vor allem das Sanktuarium von San Michele viele Besucher und Pilger an. Es ist berühmt für seine Krypta, die in eine Grotte integriert wurde, und zählt seit 2011 zum Unesco Weltkulturerbe. Es wurde etwa um 490 errichtet und entstammt langobardischer Hand. Der Legende zufolge begann man mit dem Bau, als in diesem Jahr der Erzengel Michael in den Gargano herabstieg. Die Langobarden, die in dem Heiligen mit seinen kriegerischen Attributen ihren ehemaligen Gott Odin wiedererkannten, hegten von Anfang an besondere Sympathien für Michael und machten das Sanktuarium zu dem nationalen Sanktuarium der Langobarden.


Die Runeninschriften

Um das Jahr 700 reisten angelsächsische Pilger nach Monte Sant'Angelo und verewigten ihre Namen im Gestein des Sanktuariums, wie es schon viele Pilger vor ihnen taten. Hierfür benutzten sie anders als die anderen aber nicht das lateinische Alphabet, sondern das angelsächsische Futhork. Die Inschriften sind gut lesbar, insbesondere die e-Runen allerdings in Binderunen integriert. Sie stehen an der ursprünglichen Westfassade der Walfahrtskirche, die inzwischen innerhalb des Bauwerkes zu finden ist.

In den Jahren von 1978 bis 1987 wurden sie entdeckt; seither forscht die Universität von Bari an den Hintergründen.

Harræd
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Hereberehct
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Wigus
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